
150. Konzert
28. Januar 2020
152. Konzert im Grundtvighaus
19. Februar 2020Vowärts/Rückwärts | contemporary chamber jazz from Berlin
Samstag, 18. Januar 2020
Beginn 20:00 • Einlass 19:00
Grundtvighaus Sassnitz, Seestr. 3
Eintritt: € 12,- EUR, junge Leute <= 18 Jahre Eintritt frei
Besetzung:
Maike Hilbig – Kontrabass
Johannes Fink – Cello
Gerhard Gschlößl – Posaune
Die drei gehen direkt (vorwärts und rückwärts) auf das Ziel los, auch wenn es zunächst nur verschwommen vor ihnen liegt. Und sie werden, wenn sie angekommen sind, die überschrittenen Grenzen nicht bemerkt haben. Das ist sehr gut. In ihren Kompositionen verquirlen sie die b-sides ihrer Jugend mit kammermusikalischem Freejazz. Daraus entstehen Stücke, gespickt von Unplanbarkeit und Ausschweifung. Aber gerade das erzeugt die Authentizität, durch die die Musik zum Erlebnis wird und ihre eigene Qualität bekommt. Die Bassistin und Komponistin Maike Hilbig präsentiert das brandneue Programm ihres Trios. Sie ist 2005 nach Berlin gekommen und hat ihre Spuren in der deutschen Jazzszene immer tiefer getreten. Mit Johannes Fink am Cello und Gerhard Gschlößl an der Posaune trägt sie den typischen „Berlin Sound“ der frühen 90er weiter ins Jetzt. Ihr zweites Album erschien 2019 bei dem neuen Berliner Label Trouble in the East Records.
vitae
Maike Hilbig
Maike Hilbig hat zwar Kontrabass studiert, aber man hört es nicht. Mit ihrem individuellen Zugang zu Spiel und Komposition hat sie die grauen Säle der Akademien weit hinter sich gelassen und ist ihrem eigenen Weg gefolgt. Musikalisch bewegt sie sich zwischen kontemporärem Jazz made in Germany und traditioneller freier Improvisation. Ihre Kompositionen sind beeinflusst von den frühen Anfängen Lil Hardins bis zur AACM Bewegung der späten 60er Jahre.
Zusammenarbeit mit
Lina Allemano, Marc Schmolling, Els Vanderweyher, Henrik Walsdorff, Silke Eberhard, Gerhard Gschlößl, Alberto Cavenati, Johannes Fink, Lucia Martinez, Anna Kaluza, Jan Leipnitz, uva..
Gerhard Gschlößl
Gerhard Gschlößl ist in Mainburg, Niederbayern, aufgewachsen, studierte Posaune und Komposition in Würzburg und lebt seit 2004 in Berlin. Der Posaunist & Sousaphonist gehört zu einer neuen Szene, die sich von den traditionellen Etiketten des Jazz erfolgreich befreit und in ein weites Feld improvisierter Musik bewegt hat.
Ulrich Steinmetzger über Gerhard Gschlößl:
Sehr beweglich, muskulös und nah an der jeweiligen Basis hat der Posaunist seinen Personalstil entwickelt.
Nichts ist hier kosmetisch glattpoliert oder ambitioniert überzogen. Seine Musik ist glaubhaft, weil sie mit Ecken und Kanten daherkommt, weil sie den Schmutz, der zum Leben gehört, nicht verbirgt. Das ist weder strenger Mainstream noch pure Avantgarde. Man hört das Woher und ahnt ein Wohin.
Zusammenarbeit mit:
Albert Mangelsdorff, Sam Rivers, Perry Robinson, Wayne Horvitz, Baby Sommer, Billy Hart, Aki Takase, Michael Mantler, Karl Berger, Jerry Bergonzi, Johannes Fink, El Gallo Rojo, Conny Bauer, Alexander von Schlippenbach, Rudi Mahall, NDR-BigBand, Dt-Frz Jazzensemble, Sabir Mateen, Kammerensemble Neue Musik Berlin, uva..
Johannes Fink
Johannes Fink hat nach 10-jähriger Ausbildung als Schlagzeuger noch die Instrumente Klavier und Gitarre gelernt. Autodidaktisch hat er am Kontrabass und am 5-saitigen Cello (Quarten-Stimmung) seinen unverwechselbaren eigenen Sound entwickelt.
Er lebt seit ca. 1995 als Musiker und Komponist in Berlin, wo er mit mehreren Bands u.a. im Auftrag des Goethe-Instituts in der ganzen Welt unterwegs ist, z.B. Aserbaidschan, Athen, Amsterdam, Bandung, Estland, Genf, Hanoi, Jakarta, Kuala Lumpur, Lissabon, Los Angeles, Manila, Paris, Pori, Rom, Rotterdam, Singapur, Surabaya, Wien, Zürich, Zypern…
Aktuell ist er mit folgenden Bands unterwegs: Rolf Kühn Unit, Ammoniaphone, Aki Takase Japanic, Der Moment, Potsa Lotsa XL, Vorwärts Rückwärts, Gulf of Berlin, u.v.m..
Rezension:
Bassistin Maike Hilbig weiß wie kaum eine andere die Freiheit und Kompromisslosigkeit des Free Jazz mit der unterhaltsamen Verbindlichkeit ganz alltäglicher Lebenserfahrung zu verbinden. Diese Qualität stellt sie in ihrer neuen Band Vorwärts/Rückwärts gemeinsam mit Posaunist Gerhard Gschlößl und Cellist Johannes Fink auf der CD „Rewarding Environment“ (Trouble in The East Records) unter Beweis. Die Songs des Trios sind von einer warmen Klanganmutung, deren knackige Kurzweiligkeit streckenweise an den Jazz der 1920er- und 1930-Jahre erinnert, ohne auf deren Versatzstücke zurückzugreifen.
Wolf Kampmann im Jazzthing Nov/Dez 2019
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Reservierungen sind dringend zu empfehlen: Ruf 038392-57726, -57727;
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